Bernd-Tönnies-Preis
Die 2010 gegründete Tönnies Forschung verleiht alle zwei Jahre den „Bernd-Tönnies-Preis für Tierschutz in der Nutztierhaltung“.
Der Preis wird vergeben für journalistische Arbeiten aus den Bereichen Print, TV, Hörfunk und Online, die sich durch sorgfältige Recherche, interessante Aufbereitung des Themas sowie eine allgemein verständliche Vermittlung auch komplexer Zusammenhänge auszeichnen. Die Beiträge sollen verdeutlichen, dass die Medien den Wissensstand über den Tierschutz und die Nachhaltigkeit der Nutztierhaltung durch ihre Berichterstattung sowohl bei den Tierhaltern als auch in der breiten Öffentlichkeit verbessern und so dazu beitragen, die tier- sowie klimaschutzrelevanten Aspekte der Nutztierhaltung in den Blickpunkt zu rücken.
Der Bernd-Tönnies-Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.
Mit der Auszeichnung gedenkt die Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung über die Zukunft des Tierschutzes und der Nachhaltigkeit der Nutztierhaltung des 1994 verstorbenen Gründers der Firma Tönnies Fleisch, Bernd Tönnies. Die Tönnies Forschung dient ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen Zwecken. Sie fördert die Forschung über die Zukunft des Tierschutzes und der Nachhaltigkeit der Nutztierhaltung.
Entsprechend dem Gesellschaftszweck können mit dem „Bernd-Tönnies-Preis für Tierschutz in der Nutztierhaltung“ wissenschaftliche und journalistische Arbeiten ausgezeichnet werden, die sich mit zukunftsorientierten tier- und klimasschutzrelevanten Aspekten der Nutztierhaltung beschäftigen.
Die Preisträger
Norbert Haberger ist der jüngste Preisträger des Bernd-Tönnies-Preises. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung durfte er im März 2024 beim Symposiums der Tönnies Forschung in Berlin für seinen Film „Umweltschutz oder Ertrag? Landwirte in der Zwickmühle“ entgegennehmen. Mit seinem Beitrag in der Reihe „Unser Land“ des Bayrischen Rundfunks (BR) setzte sich Haberger gegen rund zwei Dutzend weitere preisverdächtige Werke aus den Bereichen Print, Radio, Fernsehen und Online durch.
Martina Lenk als Mitglied der Jury des Bernd-Tönnies-Preises würdigte in ihrer Laudatio die hohe Qualität aller eigegangenen Bewerbungen. „Ein Beitrag stach aber hervor – der von Norbert Haberger“, sagte sie im Rahmen der Preisverleihung. Mit seinem Film für den BR habe der Journalist die Komplexität der Themen Tierwohl in der Nutztierhaltung und Auswirkungen auf das Klima einer breiten Öffentlichkeit geschickt nähergebracht.
So stellt Norbert Haberger in dem 30-minütigen Film eine Bio-Rinder-Alm in Südbayern mit 27 Tieren einem Hochleistungs-Betrieb mit 600 Kühen in Bayern hinsichtlich ihrer Klima-Bilanz gegenüber. Beide treten in einem imaginären Wettbewerb gegeneinander an und lassen sich von der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft mittels Klimarechner vergleichen. „Der Laie versteht im Laufe des Beitrags: Es geht nicht nur darum, dass die Kühe fröhlich auf der Wiese herumtollen – Tierwohl kann durchaus auch in der herkömmlichen Produktion gegeben sein“, führte Martina Lenk weiter aus. Haberger habe den Film als spannenden Wettbewerb gestaltet, der mit Einschätzungen von Fachleuten unterfüttert und angereichert wurde. Dank der Spannung bleibe der Zuschauer bis zum Ende des halbstündigen Beitrags dabei.
„Denn schließlich möchte er nun wissen: Wer macht das Rennen? Können Tierwohl und Klimaschutz gleichzeitig gelingen?“ Und so dürfte sich ein Großteil Zuschauer sicherlich verwundert die Augen gerieben haben, dass der große Hochleistungs-Zuchtbetrieb beim CO2-Fußabdruck am Ende die Nase vorne hat.
„Sie haben die breite Öffentlichkeit erreicht, Tierwohl und Klimaschutz gemeinsam betrachtet, dramaturgisch hervorragend aufbereitet und gleichzeitig Schwierigkeiten benannt. Wir meinen: charmant gelöst und damit der verdiente Preisträger des Bernd-Tönnies-Preises 2024“, unterstrich Martina Lenk und überreichte den Preis gemeinsam mit dem Gesellschafter der Tönnies-Gruppe, Robert Tönnies.
Aktuelles
Wohin entwickelt sich die deutsche Nutztierhaltung? 150 hochkarätige Gäste aus Wirtschaft, Politik, Handel und Landwirtschaft haben diese Frage beim 6. Symposium der Tönnies Forschung in Berlin eindeutig beantwortet: Tierhaltung ist und bleibt essentieller Teil einer kreislauforientierten Landwirtschaft und Fleisch ein wichtiger Baustein für eine ausgewogene, gesunde Ernährung. Elementar ist eine gemeinsame Marschrichtung aller Beteiligten in der Kette.