GenoSINS II – Nutzung der genetischen Variabilität gegenüber SINS zur Aufklärung der Pathogenese und zur Entwicklung von Genmarkern für Diagnostik und Selektion

Zusammenfassung und aktueller Projektstand

Das Swine Inflammation and Necrosis Syndrome (SINS) wurde 2019 zum ersten Mal durch unsere Arbeitsgruppe publiziert. Jahrelang war das neue Syndrom durch große Ablehnung gekennzeichnet. Kritiker versuchten die erheblichen Befunde an Schweinen, die sich regelmäßig im Bereich des Schwanzes, der Ohren, der Zitzen, des Kronsaums, der Klauen und weiterer Körperteile zeigen, zwingend als Technopathien und/oder Beißevents abzutun.


Es ist der Tönnies Forschung zu verdanken, dass wir während der letzten Jahre intensiv an dem Syndrom arbeiten konnten und letztlich der Beweis gelang, dass es sich bei SINS um ein primär endogenes Syndrom handelt. Diese Erkenntnis hat erhebliche Bedeutung für die Bekämpfung einer Krankheit, die bei den betroffenen Tieren mit erheblichen Schmerzen, Leiden und Schäden einhergehen kann. Unsere Arbeitsgruppe hat inzwischen etwa 10 wissenschaftliche Fachartikel in internationalen Zeitschriften mit peer review System veröffentlicht und „ungezählte“ Vorträge vor Praktikern gehalten.


Inzwischen bestätigen sich die Befunde durch andere Arbeitsgruppen, beispielsweise aus Italien, den Niederlanden, Frankreich und den USA. Publikationen dieser Arbeitsgruppen werden in den nächsten Monaten veröffentlicht werden.
Unser aktueller Meilenstein der Beschäftigung mit SINS dient nun insbesondere dazu, die in die Pathogenese der Erkrankung einbezogenen Gene zu identifizieren, denn mit deren Hilfe sollte es möglich sein, das Syndrom noch besser zu verstehen und damit auch besser bekämpfen zu können. Außerdem erwarten wir aufgrund dieser Studien (GenoSINS I und II) neue diagnostische Möglichkeiten zu erhalten.

Am Ende erhoffen wir uns ein besseres Verständnis für die Pathogenese von SINS, aus dem sich bessere Möglichkeiten für Diagnostik und Bekämpfung ableiten lassen sollten, sowie eine verbesserte Akzeptanz mit konsequenterer Umsetzung in der Praxis, wenn die Probleme noch besser erklärt werden können.