Hintergrund und Stand der Forschung
Der Transport von Tieren ist u.a. in Bezug auf Raumangebot und Beförderungsdauer auf nationaler und EU-Ebene eindeutig geregelt. Hierbei fordert die nationale Tierschutztransportverordnung (TierSchTrV) zusätzlich zu den EU- Vorschriften unter anderem, dass Nutztiere im Rahmen innerstaatlicher Transporte zu einem Schlachtbetrieb nicht länger als acht Stunden befördert werden dürfen.
Auf politischer Ebene werden Vorgaben diskutiert, die über die aktuellen rechtlichen Vorgaben hinaus gehen. Beispielsweise wird im Koalitionsvertrag zwischen dem Landesverband Niedersachsen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und dem Landesverband Niedersachsen von Bündnis 90/Die Grünen für die 17. Wahlperiode des Niedersächsischen Landtages (2013 bis 2018) eine Begrenzung von Tiertransporten auf maximal vier Stunden gefordert.
Fragestellung
Aus den diskutierten Platzangeboten sowie Begrenzungen der Transportzeit ergeben sich für die Praxis des Tiertransportes folgende Fragestellungen: Wie wirken sich die verschiedenen Transportzeiten in Zusammenhang mit verschiedenen Ladedichten auf die Parameter der geschlechtsspezifischen Belastungsreaktion der beförderten Tiere unter Sommer- sowie Winterbedingungen aus? Zeigen die Tiere während des Transportes Ausruhverhalten und ist dieses bei verschiedenen Ladedichten und Zeitvorgaben belegbar? Zeigen Jungmasteber im Vergleich zu Börgen oder weiblichen Tieren eine veränderte Belastungsreaktion unter den unterschiedlichen Bedingungen des Transportes?
Zielsetzung
Im Rahmen dieses Projektes soll die Eignung der vorgeschlagenen Transportbegrenzungen sowie zweier Beladungsdichten zum Schutz der Tiere in der Transportpraxis überprüft werden. Ein expliziter wissenschaftlicher Vergleich der vorgeschlagenen Vorgaben ist insbesondere unter Einbezug geschlechtsspezifischer Unterschiede bisher nicht erfolgt.
Es soll daher u.a. untersucht werden, welche Auswirkungen die diskutierten Zeit sowie Platzangaben auf das Wohlbefinden oder die Gesundheit der Schweine nach sich ziehen.