Zusammenfassung
Ziel des Projekts ist die Steigerung des Tierwohls durch bessere Selektion genetischer Defekte, einhergehend mit einer verbesserten Nachhaltigkeit durch Verringerung der Tierverluste, die Entwicklung einer Lernstichprobe für die genomische Selektion von genetischen Defekten beim Schwein, die gezielte Nutzung von Daten aus Vormast und Mast zur lückenlosen Identifikation von Nabelbrüchen sowie die Einbeziehung vorliegender phänotypischer und genotypischer Daten von Schweinen mit Information zu genetischen Defekten aus den Zuchtorganisationen.
Für das Projekt wird eine Laufzeit von 3 Jahren geplant. Die gewählte Laufzeit ermöglicht es, eine große Datenmenge von Schweinen mit genetischen Defekten zu generieren. In die Analysen werden alle genetischen Defekte einbezogen, die bereits in der genomischen Selektion integriert sind. Ein besonderer Fokus liegt im Projekt auf den Nabelbrüchen, da diese als besonders problematisch im Hinblick auf Tierwohl einzustufen sind und nicht bei der frühen Bonitierung der Saugferkel auffallen. Durch eine individuelle Kennzeichnung von Ferkeln beim Absetzen können Nabelbrüche in diesem Versuch sicher den jeweiligen Besamungsebern zugeordnet werden. Somit könnten die Daten über das Auftreten von Nabelbrüchen aus der Mast deutlich zur genaueren Berechnung genomischer Zuchtwerte beitragen.
Die Umsetzung des Projektes ermöglicht ein gezieltes Monitoring genetischer Defekte in den Zuchtpopulationen der in Deutschland ansässigen Schweinezuchtorganisationen. Um einzeltierbasierte Phänotypen zu generieren, werden alle Versuchstiere individuell gekennzeichnet. Projektbetriebe erhalten eine Aufwandsentschädigung für die zusätzlichen Arbeiten hinsichtlich der zusätzlichen Ohrmarken und der notwendigen Arbeitszeit für die Tierbeobachtung. Zielsetzung ist es, 5000 Schweine auf 20 Betrieben mit zusätzlichen Ohrmarken zu kennzeichnen und damit zu verfolgen.